Amaryllis
Mit ihren großen, intensiv gefärbten Blüten erleuchtet die Amaryllis den trüben Winter. Als Topfpflanze und Schnittblume ist sie besonders in der Advents- und Weihnachtszeit beliebt. Dieser Steckbrief vermittelt das Wissen, das für die richtige Pflege der Amaryllis benötigt wird.
Der Name der Zwiebelblume leitet sich vom griechischen amarussein ab und lässt sich mit funkelnd oder strahlend übersetzen. Nach heutiger botanischer Systematik gehört die Amaryllis zur Gattung Hippeastrum, zu deutsch Ritterstern. Der Name verweist nicht nur auf die leuchtende Blühkraft der Pflanze, sondern außerdem auf die dazu passenden sternförmigen Blüten.
Die Herkunft
Die Amaryllis ist beheimatet in den subtropischen Regionen Südamerikas, vorzugsweise in den peruanischen Anden sowie in Süd- und Mittelbrasilien. Sie ist eine Tropenschönheit und nicht an unterschiedliche Jahreszeiten gewöhnt, sondern nur an konstante Temperaturen zwischen 18 und28 °C mit Trocken- und Regenzeiten. Eben solche Informationen zur Herkunft einer Pflanzenart sind wichtig, um die richtigen Bedingungen für eine Pflanze im eigenen Heim schaffen zu können.
Amaryllis-Arten
Rund 100 Arten der prächtigen Amaryllis sind bekannt. Ob im Topf oder als Schnittblumen, es wird zwischen großblütigen, kleinblütigen und Cybister-Typen unterschieden. Die Sorten können zudem einfarbige, mehrfarbige, gefüllte und ungefüllte Blüten aufweisen. Bei der riesigen Auswahl sind die Klassiker in einfarbigen Rot- und Weißtönen, ob als Topf- oder Schnittblume, dennoch am beliebtesten.
Großblütige Amaryllis
Als großblütig gelten Sorten mit einem Blütendurchmesser von mehr als 16 cm. Einige erreichen sogar einen Durchmesser von bis zu 25 cm. Bei den meisten Amaryllis-Sorten bleiben die Blüten aber kleiner als 20 cm.
Kleinblütige Amaryllis
Die kleinblütigen Sorten haben einen Blütendurchmesser von 9 bis 12 cm. Sie sind weniger verbreitet. Schließlich überzeugt die Amaryllis als Topf- oder Schnittblume durch ihre imposanten großen Blüten.
Cybister-Typen
Die Blüten dieser Amaryllis sehen exotisch aus, mit schmalen, dünnen Blütenblättern in auffallenden Farben. Anders als die klassisch-rote Amaryllis leuchten sie auch in knalligen grüngelben Farben.
Aussehen und Blütezeit
Bei der Amaryllis handelt es sich um eine ausdauernde Pflanze. Sie besitzt eine Zwiebel als Überdauerungsorgan. Aus ihr heraus entwickelt sich ein aufrechter, blattloser Schaft, an dessen Ende sich ein doldenförmiger Blütenstand bildet. Die ein bis acht Blüten bestehen aus sechs Blütenblättern, die von zwei Tragblättern, auch Brakteen genannt, umgeben werden. Die Blüten können eine Größe von bis zu 20 cm erreichen. Aus der Zwiebel heraus bilden sich außerdem grundständige, sich gegenüberstehende, lanzettartig schmale Laubblätter, die bis zu 80 cm lang werden können. Zu bewundern ist die Blütenpracht der Topfamaryllis im Haus ab Mitte Dezember den ganzen Winter über. Als Schnittblume blüht die Amaryllis bis zu drei Wochen. Im Garten findet die Blüte der Weihnachtsamaryllis zur kalten Jahreszeit keinen Platz, da sie bei den niedrigen Temperaturen verwelkt.
Die Topfamaryllis blüht bei guter Pflege ab Dezember den ganzen Winter über. Das heißt, sie zeigt einmal im Jahr ihre leuchtenden Blüten und kehrt zum nächsten Winter in voller Pracht zurück. Als Schnittblume blühen die Blüten der Amaryllis nur einmal bis sie verwelken.
Nach der winterlangen Blütezeit der Topfamaryllis verwelken die Blüten. Sobald dieser Prozess eintritt, sollten die verwelkten Blüten mitsamt dem Stiel entfernt werden. Nur die Blätter sollte man stehen lassen, denn hieraus zieht die Pflanze die benötigten Nährstoffe. In diesem Zustand kann die Topfamaryllis übersommern, bis sie im Herbst in Zeitungspapier gelagert wird und zur Blütezeit wieder ausgepackt wird.
Topfamaryllis sind mehrjährig und können auch im nächsten Jahr wieder blühen. Jedoch sind Amaryllis, welche mit Wachs überzogen sind, nicht mehrjährig, denn nach dem Verbrauch der gespeicherten Nährstoffe in der Zwiebel kann diese keine neuen Nährstoffe mehr aufnehmen und vertrocknet.
Nachdem die Blüten der Topfamaryllis verwelkt sind, müssen die Blüten sowie der Stiel abgeschnitten werden. Die Blätter werden nicht entfernt, weil sie als Nährstoffquelle dienen. Die Pflanze darf nur von unten gegossen werden, damit die Zwiebel trocken bleibt. Am besten ist es, den Kulturtopf mit einem Untersetzer zu versehen und den Untersetzer immer mit dem Gießwasser zu befüllen. Zum September, wenn die Pflanze die Nährstoffe aus den Blättern wieder in die Zwiebel zurückgezogen hat und diese gelblich und verwelkt sind, werden auch sie abgeschnitten. In dieser Phase solltest Du keinesfalls Deine Amaryllis gießen! Dann wird die Zwiebel aus der Erde genommen, in Zeitungspapier eingewickelt und an einem dunklen und kühlen Ort gelagert. Diese mindestens fünf Wochen dauernde Ruhephase ist wichtig, damit die Pflanze wieder prachtvoll blüht. Anschließend wird die Zwiebel wieder in Pflanzerde eingetopft und mit Wasser versorgt. Schon bald wird sich dann die erste grüne Spitze regen und mit dem Wachsen beginnen.
Die Topfamaryllis beginnt im nächsten Jahr ab Dezember erneut wieder zu blühen, wenn eine entsprechende Pflege durchgeführt wurde. Passend zur tristen Jahreszeit sorgt sie dann mit ihren leuchtenden Blüten für eine angenehme Advents- und Weihnachtsstimmung.
Die Amaryllis mit ihren farbenfrohen Blüten wird gerne zur Advents- und Weihnachtszeit verschenkt. Sie ist eine Winterblüherin, was sich aus ihrem Naturstandort auf der Südhalbkugel ergibt. Dort erblüht sie nach eher trockenen und kühlen Monaten, was hier auf der Nordhalbkugel unserer Winterzeit entspricht. Besonders beliebt ist sie in den Wintermonaten bei uns als Schnittblume in der Vase aufgrund ihrer leuchtenden Blüten, die ideal zu den winterlich-weihnachtlich wirkenden sattgrünen Tannenzweigen passen.