Sonnenblumen 

Eine gelbe Sonnenblume

Keine anderen Pflanzen stehen so sinnbildlich für den Sommer wie Sonnenblumen. Sie blühen von Juli bis Oktober und verwandeln gerade jetzt unzählige Felder und Gärten in ein gelb leuchtendes Blütenmeer. Neben ihrer attraktiven optischen Wirkung sind Sonnenblumen auch besonders wertvoll für die Nahrungsmittelindustrie – ihre ölhaltigen Samen können vielseitig verwendet und gut weiterverarbeitet werden. Im folgenden Beitrag erfahrt Ihr alles über die Herkunft, das Aussehen und die richtige Pflege der Sonnenblume. 

Ein Pärchen umarmt sich vor einem Sonnenblumenfeld. Die Frau hat ein paar Sonnenblumen in der Hand.

Sonnenblumen Bedeutung - Warum schenkt man Sonnenblumen?

Die Sonnenblume heißt botanisch Helianthus annuus. Der Name stammt aus dem Griechischen: „helios“ steht für Sonne und „anthos“ für Blume. Somit steht die Sonnenblume für Sonne, Licht und Leben. Ob als „Ich mag Dich“ oder „mit Dir geht die Sonne auf“ – sie ist als Geschenk für jeden Menschen geeignet. Dabei kommen die Blüten als Einzelstiel, im Strauß oder auch als Topfpflanze sehr gut zur Geltung. 

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Aussehen 

Eine Sonnenblume wird im Garten von einer Hand ins Bild gehalten

Sonnenblumen gehören zur Ordnung der Asternartigen in der Familie der Korbblütler. Sie fallen nicht nur durch ihre ausgeprägten Blütenköpfe mit den strahlenförmigen gelben, orangefarbenen oder rot-gelb geflammten Blütenblättern auf, sondern häufig auch durch ihre imposante Wuchshöhe.


Sonnenblumenblätter

Die einjährigen Sonnenblumen entwickeln einen kräftigen, leicht behaarten Blütenstiel mit herzförmigen bis lanzettlich geformten großen Blättern.


Blüten

Ab Juni bis in den Herbst blüht die Sonnenblume mit handflächen- bis tellergroßen Blütenköpfen. Diese haben einen Kranz aus gelben bis orangeroten Zungenblüten. Die Blütenmitte besteht aus braunen Röhrenblüten.


Standort und Boden

Die Sonnenblume mag es, wie der Name schon sagt, sonnig in einem nährstoffreichen Boden. Damit die Pflanze schnell wächst, braucht sie viel Wasser. Sie entwickelt zur Wasseraufnahme eine lange Pfahlwurzel mit dichtem Wurzelfilz. 

Sonnenblumenfeld unter strahlend blauem Himmel

Warum schauen die Sonnenblumen alle in eine Richtung?

Die jungen Pflanzen bewegen sich in ihrer Wachstumsphase bis zur Ausbildung der Blätter und Blütenknospen täglich mit der Sonne von Osten nach Westen, in Fachkreisen wird dieser Prozess Heliotropismus genannt. Dafür zuständig sind spezielle Zellgruppen unterhalb der Blütenknospen, die dafür sorgen, dass die dem Sonnenlicht abgewandte Seite vermehrt das Wachstumshormon Auxin bildet und so schneller wächst. Dadurch bekommt der Stängel einen Knick und die Blüte neigt sich der Sonne zu. 

Warum schauen Sonnenblumen später nicht mehr zur Sonne? 

Blüht die Sonnenblume oder hat sie bereits ihren Fruchtstand ausgebildet, verändert sie ihre Haltung nicht mehr, da der Stängel verholzt. Die geöffnete Blüte zeigt dann dauerhaft in Richtung Osten. 

Herkunft

Ursprünglich stammt die wilde Sonnenblume aus Nord- und Mittelamerika. Archäologische Funde belegen, dass sie bereits um das Jahr 2500 vor Christus am Mississippi und im heutigen Mexiko angebaut wurden. Spanische Eroberer wurden Mitte des 16. Jahrhunderts auf die interessanten Pflanzen aufmerksam und brachten sie nach Europa, wo man Sonnenblumen zunächst nur als Ziergewächse kultivierte. Im 19. Jahrhundert startete Russland mit der Ölgewinnung aus Sonnenblumenkernen. Heute werden Sonnenblumen für industrielle Zwecke großflächig angepflanzt, Hauptanbaugebiete sind die USA, China, Russland, Frankreich und Nordamerika. 

Sonnenblumen Sorten & wichtige Arten 

Eine Frau steht im Sonnenblumenfeld mit dem halben Gesicht hinter einer Sonnenblume und lächelt

Die Sonnenblume gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Gattung der Sonnenblumen zeigt sich mit mehr als 60 Arten als sehr umfangreich. Neben ihrer Funktion als Zierpflanze wird sie auch als Nutzpflanze angebaut. Entsprechend groß ist das züchterische Interesse und damit die Sortenvielfalt auf dem Markt. 

Unterschieden wird hinsichtlich der Blüteneigenschaften, etwa bei Sorten mit einer hohen Nektarproduktion. Sie eignen sich gut als Bienenweide. Es wird unterschieden zwischen früh bis sehr spät blühenden Sorten, mit geringem oder hohem Ölgehalt oder hohem Kornertrag. Je nach Art und Sorte gibt es ein- oder mehrjährige Sonnenblumen. Mehrjährige Arten und Sorten wachsen horstig. Sie breiten sich über Rhizomknollen aus. Darüber hinaus gibt es auch pollenfreie Sorten, die sich gut als Schnittblume eignen. 

Je nach Sorte blühen die Sonnenblumen im traditionellen Gelb, aber auch in Orange, Rot, Bronze oder Braun. Zudem gibt es halb- und gefüllte Sorten. Große Auswahl zeigt sich bei Helianthus annus, der einjährigen Sonnenblume. Sie wird als einjährige Kultur ausgesät und wächst bis zu drei Meter hoch. 

Große Sonnenblumen

Extra große Sonnenblumen können eine beeindruckende Höhe von bis zu 2,5 Metern erreichen. Ihr Blütengrößen sind dann meist sortenabhängig unterschiedlich groß. Während einige Sorten nur eine einzelne große Hauptblüte treiben, haben andere einen verzweigten Wuchs. An diesen Nebentrieben sitzen dann mehrere Blütenköpfe. Sogenannte Riesensonnenblumen erreichen sogar Höhen von bis zu 5 Metern und haben dann Blüten mit einem Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern. `Titan` oder `KingKong` zählen zu den größeren Sorten, die bis zu 4 Meter hoch werden. Die größte Sonnenblume, die im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen wurde, hatte stattliche 9,17 Meter aufzuweisen.  Die Sonnenblume ist samenfest, das bedeutet, dass aus den Samen großer Pflanzen, wieder große Sorten entstehen. 

Kleine Sonnenblumen

Kleinere Sonnenblumen-Sorten sind ideal für die Verwendung auf dem Balkon und der Terrasse. Sie sprengen nicht die Dimensionen von Kübeln, Kästen und Töpfen und zieren mit ihren gelben und typischen Blüten gleichermaßen. Bei ihnen handelt es sich jedoch meist um Züchtungen. Das bedeutet, dass sie kaum Samen ausbilden. Sollten sie doch Samen bilden, ergeben sich aus ihnen im kommenden Jahr nicht zwangsläufig wieder kleinere Sorten. Damit verbunden ist eine geringere Menge an Blütenpollen. Das hat den Vorteil, einer geringeren Belastung und Verschmutzung der Outdoor-Oasen mit diesem oft Allergien auslösenden Blütenstaub. Bekannte Sorten sind `Gelber Knirps`, `Teddybär` oder `Sunspot`. 

2 rote Sonnenblumen im Garten

Rote Sonnenblume

Sonnenblumen sind nicht zwangsläufig gelbblühend. Einige Sorten haben auch rötliche, orangefarbene oder sogar bis in bräunlich gehende Zungenblüten. Diese können wiederum changieren, haben zum Teil hellere Ränder oder auch gelbe Innenseiten. 


Mehrere Staudensonneblumen mit Blattwerk

Staudensonnenblume

Mehrjährige Sonnenblumen sind als Staudensonnenblumen im Sortiment. Viele davon sind sogar winterhart. Ihre Blüten sind kleiner, die Pflanzen wachsen bis zu zwei Meter hoch und ihre Sonnenblumenkerne sind nicht essbar. 


Weiße Sonnenblume im Garten

Weiße Sonnenblumen

Es gibt auch Sonnenblumensorten, die weiße Zungenblüten haben. Eine bekannte Sorte ist `Pro Cut White Nite` oder `Italian White`. Es handelt sich dabei um Züchtungen, deren Samen im Folgejahr nicht unbedingt wieder eine weiße Sorte hervorbringen. 


Riesensonnenblume

Wie bereits bei den großen Sonnenblumen berichtet, gibt es auch sogenannte Riesensonnenblumen. Damit sie ihre gigantische Höhe von über sechs Metern, oder wie bei der ins Guiness-Buch der Rekorde eingetragenen Sonnenblume 9,17 Metern erreichen, müssen neben den genetischen Gegebenheiten auch optimale Standortbedingungen dazukommen. Helianthus giganteus, so der Artname, benötigt einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem, durchlässigem Boden und gute Feuchtigkeit. 

Zwergsonnenblume

Die sogenannte Zwergsonnenblume eignet sich für eine Kultur im Topf oder Kübel und wächst rund einen Meter hoch

Mexikanische Sonnenblume

Die mexikanische Sonnenblume ist keine Sonnenblume im eigentlichen Sinne. Es handelt sich dabei um Tithonia rotundifolia. Aufgrund des ähnlichen Aussehens ihrer Blüten wird sie fälschlicherweise als Sonnenblume bezeichnet, hat mit dieser aber lediglich gemeinsam, dass sie auch zu den Korbblütlern (Asteraceae) gehört, aber nicht zur Gattung Helianthus

Nahaufnahme einer mexikanischen Sonnenblume


Sonnenblumen pflegen & pflanzen - die häufigsten Fragen 

3 Sonnenblumen stehen in einer Vase

Wie pflege ich Sonnenblumen in der Vase richtig?

Für die Sonnenblume in der Vase gelten die allgemeinen Pflegetipps. Der einzige Unterschied bei der Sonnenblume ist, dass sie gern lauwarmes Wasser mag - aber kein heißes Wasser! 

Sonnenblumen können bereits im Frühjahr im Haus aus Samen vorgezogen werden. Ab Ende Mai werden die Jungpflanzen ausgepflanzt. Im Garten säen sich Sonnenblumen gerne auch selbst aus. 

Je nach Witterung und Sorte sollten die Samen zwischen Ende März und Anfang Mai an einem sonnigen Standort in einen stickstoffreichen Boden gesteckt werden. Durch eine geeignete Abdeckung werden die jungen Triebe vor möglichen Nachtfrösten geschützt. Damit die Sonnenblumen kräftig wachsen, müssen Sie auf eine ausreichende Wasserversorgung achten. Die optische Wirkung erhöht sich, wenn man mehrere Pflanzen in einer losen Gruppe oder streng in Reihe im Abstand von 30 bis 50 Zentimetern aussät. Blühende, hoch aufragende Sonnenblumen können dann in den Sommermonaten als attraktiver Sichtschutz dienen, zum Beispiel entlang einer Grundstücksgrenze. 

Wer seine Sonnenblumen nicht direkt ab Mai im Beet aussät, der kann ab April im Haus mithilfe der Sonnenblumensamen in Anzuchttöpfen Sonnenblumen vorziehen. 

Ideal ist ein sonniger, geschützter Standort. Große Sonnenblumen als Solitär sind ein dekoratives Element in Beeten oder auf der Terrasse. In Bauerngärten oder Bauerngarten-Beeten darf die Sonnenblume nicht fehlen. 

Von der Aussaat bis zur Blüte dauert es rund drei bis vier Monate. Nach rund 14 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge. Nach drei bis vier Monaten ist die Sonnenblume ausgewachsen und sollte einen stabilen Stab als Stütze erhalten. 

Es gibt ein- und mehrjährige Arten und Sorten von kleinwüchsigen "Zwerg-Sonnenblumen" bis zu den rund 4,80 m "Gigant-Sonnenblumen". 

Sonnenblumen im Garten wachsen sehr schnell und sollten in dieser Phase regelmäßig gewässert und gedüngt werden. Wer direkt aussät, muss die Keimlinge vor Schneckenfraß schützen

Tägliches Gießen ist bei den durstigen Pflanzen dringend empfohlen. Sie sollten auf gar keinen Fall - auch nicht für kurze Zeit - austrocknen. Der Standort sollte hell, aber wiederum nicht vollsonnig sein, da dann das schnelle Austrocknen sehr leicht gegeben ist. Verblühte Blüte sollten nicht entfernt werden, da sie nachreifen und auch als reife Blüte ohne Blütenblätter noch eine Zierde darstellt. 

An einem sonnigen und warmen Standort in feuchtem und nährstoffreichem Boden wachsen Sonnenblumen am besten. Am üppigsten gedeihen Sonnenblumen in Gebieten mit konstant mildem Klima und viel Sonne. 

Viele Sonnenblumensorten sind Züchtungen, die ausgesät im nächsten Jahr nicht mehr das erbringen, was man erhofft hatte. Sie mutieren in ihre Ausgangskomponenten zurück. Manche Sorten sind - ein idealer Standort über den Winter vorausgesetzt - auch mehrjährig. Grundsätzlich ist jedoch die jährliche Neuaussaat oder das Pflanzen von Jungpflanzen, die in der Gärtnerei gekeimt und vorgetrieben wurden, zu empfehlen. Insofern sind Sonnenblumen als einjährige Pflanzen anzusehen. 

Was macht man mit Sonnenblumen, wenn sie verblüht sind? 

Draufansicht von Sonnenblumenkernen in einem Glas

Nach der Blüte entwickeln sich die Köpfe der Sonnenblumen weiter, sie reifen nach. Zur Nachreife verbleibt der Kopf an der Pflanze, alternativ  kann sie an einem trockenen Ort nachreifen. Der Blütenkopf sollte aber geerntet werden, bevor die Blüte komplett geöffnet ist. Die Sonnenblumenkerne können ab September geerntet werden, lassen sich im nächsten Jahr wieder aussäen und sind auch für Vögel ein Leckerbissen. 

Für eine gesunde Ernährung sind gewaschene Sonnenblumenkerne - in Maßen genossen - uneingeschränkt empfehlenswert: Neben den Vitaminen A, B, D, E und K sind sie reich an Kalzium, Eisen und Selen sowie Phosphor und vor allem Magnesium. Aufgrund ihres ebenfalls hohen Anteils an Folsäure werden die weiß-grauen Kerne als Knabberei besonders von Schwangeren und Stillenden sehr geschätzt. Der Fettanteil der Samen ist zwar hoch – 100 Gramm bestehen etwa zur Hälfte aus Fett – jedoch sind rund 90 Prozent der eingelagerten Fettsäuren ungesättigt und stellen somit keine große Belastung für den Cholesterinhaushalt dar. 

Das mild schmeckende Sonnenblumenöl, welches durch Auspressen der Kerne gewonnen wird, eignet sich hervorragend für Salatdressings, zum Backen oder Dünsten und ist dementsprechend auch sehr beliebt. Neben der Nutzung als Speiseöl wird Sonnenblumenöl teilweise auch im pharmazeutischen Bereich sowie für die Herstellung von Farben und Lacken verwendet. 

Die Samenstände sind ein dekorativer Winterschmuck. Der Samen der einjährigen Sonnenblumen wird von Vögeln als fett- und eiweißreiches Futter in den Wintermonaten geschätzt. Die Blütenstiele werden im Frühjahr bodennah zurückgeschnitten. 

Junge Sonnenblumen-Keimlinge mit bis zu vier Blättern vertragen Spätfröste bis etwa minus 5 Grad Celsius. Bei tieferen Temperaturen bis minus 8 Grad Celsius vergilben die Laubblätter, die Pflanzen wachsen aber problemlos weiter, wenn die Temperaturen wieder ansteigen. Sonnenblumen ab vier bis acht Blättern reagieren empfindlich auf Spätfröste. 

In der Wachstumsphase brauchen Sonnenblumen viel Wasser und sollten je nach Witterung regelmäßig - am besten am frühen Morgen - gegossen werden. Indikator sind „hängende“ Blütenköpfe. 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Auf den großen grünen Blättern der Sonnenblume lässt sich häufig im Sommer der sogenannte Sonnenblumenrost finden. Auffällig sind dann gelb-braune Flecken auf der Blattoberseite. Die Befallsblätter sollten zeitnah in der Mülltonne entsorgt werden. 

Blattläuse lieben Sonnenblumen. Vögel picken frisch gesetzte Samen aus dem Boden, fressen auch junge Keimlinge und picken an Sonnenblumen, die ausreifen. Junge Keimlinge sollten zudem vor Schneckenfraß geschützt werden.