Blau-violette Geschichten
Der Zavelsteiner Krokusweg
Ab März blüht in Zavelstein der Krokus. Dann breiten sich die Blüten wie ein blau-violetter Teppich über die Wiesen aus. Das Schauspiel können Sie während einer gemütlichen Wandertour bestaunen – und bei einer Führung finden Sie vielleicht sogar heraus, wie die kleine Blüte, die eigentlich aus dem Orient stammt, ihren Weg ins Schwabenland fand.
Wenn sich im Frühjahr die Sonne über Zavelstein senkt, erstrahlen die Wiesen rund um die kleine Stadt unweit der schwäbischen Alb in bläulichem Violett. Grund dafür ist der Zavelsteiner Krokus. Mehr als eine Million Blüten vereinen sich zu einer Farbenflut, die im Abendlicht ihren Höhepunkt findet. Warum der Crocus neglectus, der eigentlich aus dem Mittelmeerraum kommt, in und um Zavelstein heimisch wurde, darüber sind sich Wissenschaftler nicht ganz einig: Ist er ein Mitbringsel der Kreuzfahrer aus dem Orient? Wurde er irrtümlich von Mönchen als Safran angebaut? Oder hat er sich in Eigenregie durch Kuhdung ausgebreitet?
Sagenumwobene Blüte
Erklärungsansätze zur Herkunft des Krokus findet man auf dem Krokusweg selbst. Auf den ersten Blick scheint dabei vor allem die Legende um den Dung schlüssig zu sein: Anfang des 17. Jahrhunderts habe Freiherr Benjamin Bouwinghausen von Wallmerode einen Faible für das strahlende Krokusblau gehabt und kurzerhand ein paar der Schwertliliengewächse zur Zierde anpflanzen lassen.
Und weil die Zavelsteiner Wiesen auch für Zavelsteiner Kühe reizvoll sind, hätten sich die Samen der Krokuspflanzen durch den natürlichen Dünger wie von selbst vermehrt. So steht es zumindest auf einer der sieben Tafeln, die entlang des Wanderwegs über den Krokus informieren. Auf denen lässt sich auch nachlesen, dass die Mönche ebenjenen Krokus fälschlicherweise als Gewürzpflanze angebaut hätten. Weit hergeholt ist das nicht: Der Crocus neglectus ist tatsächlich leicht mit dem Crocus sativus zu verwechseln, dessen getrocknete Griffel als Safran ab 3.000 Euro pro Kilo auf dem Gewürzmarkt gehandelt werden. Doch schöne Geschichte hin oder her: Vom Krokus in Zavelstein, das als Luftkurort in der Literatur schon früh auf sich aufmerksam machte, ist faktisch bis 1800 gar nichts Offizielles zu lesen – alles nur Ammenmärchen also?

Krokus’sche Identitätsfindung
Bis zum Jahr 2015 war man sich nicht einmal einig darüber, zu welcher der 160 bislang bekannten Krokusarten der Zavelsteiner Frühblüher nun eigentlich gehört. So tappten nicht nur die Ordensbrüder im 11. Jahrhundert, sondern auch noch Wissenschaftler von heute im Dunkeln. Sie hielten den Zavelsteiner Crocus neglectus nämlich zuerst unter anderem für denCrocus neapolitanus. Ein DNA-Test sorgte für Klarheit – zumindest hierbei. Vom Crocus neapolitanusunterscheidet sich der Crocus neglectus zudem optisch durch dickere Knollenfasern und tiefer eingeschnittene Teillappen der Blütennarbe. Ein Italiener ist der Zavelsteiner Krokus aber wohl trotzdem: Die Analyse der DNA ergab nämlich auch, dass seine Vorfahren aus der toskanisch-ligurischen Region kommen.
Blau-violetter Wanderweg
Für so viel Wissenswertes, Ungeklärtes und Geheimnisvolles reichen eineinhalb Stunden Wanderweg durch das Krokusmeer gerade so aus. Wer Geschichten aus erster Hand erfahren möchte, vereinbart im Vorfeld die 60-minütige Führung – damit sollte dann auch der letzte Funken Neugierde auf die Historie des Übersehenen Krokus gestillt werden können. Mit einem maximalen Anstieg von 75 Metern ist der Zavelsteiner Krokusweg in der Schwierigkeitsstufe „leicht“ angelegt; so ist er auch für Wanderneulinge mit entsprechendem Schuhwerk problemlos zu meistern. Wer am Abend seine Tour beendet, kehrt am besten ins örtliche Wanderheim ein und genießt das blau-violette Farbenspiel der Krokusse in der untergehenden Sonne bei ein paar hausgemachten Fleischküchle.
Auf einen Blick
Der Zavelsteiner Krokusweg
Bei einem Spaziergang durch das Naturschutzgebiet der Zavelsteiner erfahren Sie auf sieben Info-Tafeln Wissenswertes rund um den Krokus. In drei Schaukästen können Sie außerdem Bilder der Krokuswiesen zu den verschiedenen Jahreszeiten bewundern.
Streckenlänge: 3,8 km
Schwierigkeit: leicht
Wanderzeit: ca. 1,5 Stunden
Startpunkt: Marktplatz in Zavelstein
Parken: Parkplatz an der Krokusstraße
Führungen: ab Anfang März
Dauer: ca. 60 min
Treffpunkt: Wanderheim Zavelstein
Preis: 3,00 € pro Person
Weitere Informationen unter: www.teinachtal.de

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